Glambeck, daß ehemalige Wendendorf Glambeck, im Südwesten am Rande des MTS-Bereiches Moisall gelegen, gehört zu den zahlreichen Dörfern unserer Heimat, deren ursprüngliche Anlage oder Form im Laufe der Jahrhunderte durch Kriege und Bauernlegen unkenntlich geworden ist. Einstmals, vor mehr als 700 Jahren, war es ein kleines Bauerndorf mit zuletzt 8 Stellen. Diese lagen vermutlich als sogenanntes „breites Straßendorf“ der Wendenzeit dicht zusammengedrängt zu beiden Seiten einer kurzen, breiten Dorfstraße am Dorfteich oder aber als „Rundling“ hufeisenförmig angeordnet um den selben herum. Alte Dorfkarten oder Pläne  von Glambeck, die hierrüber eindeutig Aufschluß geben könnten, sind auch im Landeshauptarchiv Schwerin nicht mehr vorhanden. Nach dem 30jährigen Krieg (1618 - 1648) wurde das ehemalige Bauerndorf 1650 in einen herzoglichen, also Landesherrlichen Gutshof umgewandelt, der fast 3 Jahrhunderte hindurch bestand. 1932 erwarb eine mecklenburgische Siedlungsgesellschaft das Gut und teilte es in 14 Bauernstellen auf. Damit wurde der alte Charakter der Ortschaft als reines Bauerndorf wiederhergestellt.  Das Dorf wird eine wendische Gründung aus der Zeit vor 1160 gewesen sein. Schon der Ortsname Glambeck (1178 „Glambike“) ist nicht deutschen Ursprungs, sondern wendisch und bedeutet, wie früher erwähnt, warscheinlich „Ort in der Tiefe“, bzw. „am tiefen See“. Damals wohnten in Mecklenburg die beiden großen wendischen Stammesgruppen der Obotriten im Westen und der Lutizen oder Wilzen im Osten des Landes. Die obotritisch-lutizische Grenze bestand aus einem zusammenhängenden, breiten Waldstreifen, der sich vom Fulgenbach östlich von Kühlungsborn, also von der Ostseeküste im Norden bis zu Plauer See im Süden durch das ganze Land erstreckte. Er durchzog auch das Gebiet der heutigen Zentralgemeinde Göllin. Reste dieses alten wendischen Grenzwaldes in unserer Gegend sind die Züsower, die Neuklostersche, die Lübberstorfer, die Schlemminer und die Qualitzer Forst. Diese Forsten waren damals bedeutend größer als heute und gingen unmittelbar ineinander über, so das sie einen ununterbrochenen, breiten Waldgürtel bildeten. Eine natürliche Grenze innerhalb dieser Wälder war u.a. der Neukloster See. Westlich desselben wohnten Obotriten, östlich davon Lutizen.  Auf den wendischen Ursprung des Dorfes deutet ferner die Tatsache hin, daß 1631/32, also in der 1. Hälfte des 30jährigen Krieges, in Glambeck immerhin ein Viertel der Bauernnamen noch wendisch war. 400 Jahre nach der deutschen Kolonisation betrug somit ein wendischer Bevölkerungsrest in diesem Dorfe 25%. Dieser nach Witte („Wendische Zu- und Familiennamen“) bemerkenswerte slawische Bevölkerungsanteil wird im 13. Jahrhundert, dem Zeitalter der deutschen Einwanderung, sicher noch höher gewesen sein.  Es ist wahrscheinlich, daß auch Glambeck in unmittelbarer Nähe der Burg Kussin und der alten Handelsstraße von dem Vormarsch der Deutschen 1160 und den Kämpfen der Jahre 1160 - 1164 berührt wurde. Vermutlich wied bei diesen kriegerischen Ereignissen ein Teil der wendischen Bewohner des Dorfes ums Leben gekommen und ein Teil der Häuser zerstört worden sein. So konnten bei der deutschen Besiedlung zwischen 1220 und 1230 im halbverwüsteten Glambeck niederdeutsche Einwanderer unmittelbar an einen noch vorhandenen, aber für den Wiederaufbau des Dorfes nicht mehr ausreichenden slawischen Bevölkerungskern angesetzt werden. Die überlebenden Wenden durften als Kossaten (Kleinbauern) in ihrem alten Dorf wohnen bleiben, daß seinen wendischen Namen „Glambike“ beibehielt.  Auszüge aus „Glambeck, das ehemalige Wendendorf“ von Busch, Göllin, 24.11.1957.

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Glambeck, daß ehemalige Wendendorf Glambeck, im Südwesten am Rande des MTS-Bereiches Moisall gelegen, gehört zu den zahlreichen Dörfern unserer Heimat, deren ursprüngliche Anlage oder Form im Laufe der Jahrhunderte durch Kriege und Bauernlegen unkenntlich geworden ist. Einstmals, vor mehr als 700 Jahren, war es ein kleines Bauerndorf mit zuletzt 8 Stellen. Diese lagen vermutlich als sogenanntes „breites Straßendorf“ der Wendenzeit dicht zusammengedrängt zu beiden Seiten einer kurzen, breiten Dorfstraße am Dorfteich oder aber als „Rundling“ hufeisenförmig angeordnet um den selben herum. Alte Dorfkarten oder Pläne  von Glambeck, die hierrüber eindeutig Aufschluß geben könnten, sind auch im Landeshauptarchiv Schwerin nicht mehr vorhanden. Nach dem 30jährigen Krieg (1618 - 1648) wurde das ehemalige Bauerndorf 1650 in einen herzoglichen, also Landesherrlichen Gutshof umgewandelt, der fast 3 Jahrhunderte hindurch bestand. 1932 erwarb eine mecklenburgische Siedlungsgesellschaft das Gut und teilte es in 14 Bauernstellen auf. Damit wurde der alte Charakter der Ortschaft als reines Bauerndorf wiederhergestellt.  Das Dorf wird eine wendische Gründung aus der Zeit vor 1160 gewesen sein. Schon der Ortsname Glambeck (1178 „Glambike“) ist nicht deutschen Ursprungs, sondern wendisch und bedeutet, wie früher erwähnt, warscheinlich „Ort in der Tiefe“, bzw. „am tiefen See“. Damals wohnten in Mecklenburg die beiden großen wendischen Stammesgruppen der Obotriten im Westen und der Lutizen oder Wilzen im Osten des Landes. Die obotritisch-lutizische Grenze bestand aus einem zusammenhängenden, breiten Waldstreifen, der sich vom Fulgenbach östlich von Kühlungsborn, also von der Ostseeküste im Norden bis zu Plauer See im Süden durch das ganze Land erstreckte. Er durchzog auch das Gebiet der heutigen Zentralgemeinde Göllin. Reste dieses alten wendischen Grenzwaldes in unserer Gegend sind die Züsower, die Neuklostersche, die Lübberstorfer, die Schlemminer und die Qualitzer Forst. Diese Forsten waren damals bedeutend größer als heute und gingen unmittelbar ineinander über, so das sie einen ununterbrochenen, breiten Waldgürtel bildeten. Eine natürliche Grenze innerhalb dieser Wälder war u.a. der Neukloster See. Westlich desselben wohnten Obotriten, östlich davon Lutizen.  Auf den wendischen Ursprung des Dorfes deutet ferner die Tatsache hin, daß 1631/32, also in der 1. Hälfte des 30jährigen Krieges, in Glambeck immerhin ein Viertel der Bauernnamen noch wendisch war. 400 Jahre nach der deutschen Kolonisation betrug somit ein wendischer Bevölkerungsrest in diesem Dorfe 25%. Dieser nach Witte („Wendische Zu- und Familiennamen“) bemerkenswerte slawische Bevölkerungsanteil wird im 13. Jahrhundert, dem Zeitalter der deutschen Einwanderung, sicher noch höher gewesen sein.  Es ist wahrscheinlich, daß auch Glambeck in unmittelbarer Nähe der Burg Kussin und der alten Handelsstraße von dem Vormarsch der Deutschen 1160 und den Kämpfen der Jahre 1160 - 1164 berührt wurde. Vermutlich wied bei diesen kriegerischen Ereignissen ein Teil der wendischen Bewohner des Dorfes ums Leben gekommen und ein Teil der Häuser zerstört worden sein. So konnten bei der deutschen Besiedlung zwischen 1220 und 1230 im halbverwüsteten Glambeck niederdeutsche Einwanderer unmittelbar an einen noch vorhandenen, aber für den Wiederaufbau des Dorfes nicht mehr ausreichenden slawischen Bevölkerungskern angesetzt werden. Die überlebenden Wenden durften als Kossaten (Kleinbauern) in ihrem alten Dorf wohnen bleiben, daß seinen wendischen Namen „Glambike“ beibehielt.  Auszüge aus „Glambeck, das ehemalige Wendendorf“ von Busch, Göllin, 24.11.1957.
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